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Mit Überschall durch bestehende Grenzen – Neue Möglichkeiten durch Funktionsintegration und Multimaterial

Der von HERMLE entwickelte und als Dienstleistung angebotene Metall-Pulver-Auftrag (MPA) stellt einen hybriden Fertigungsansatz dar, der die additive Fertigung mit der subtraktiven Fertigung kombiniert.

Der von HERMLE entwickelte und als Dienstleistung angebotene Metall-Pulver-Auftrag (MPA) stellt einen hybriden Fertigungsansatz dar, der die additive Fertigung mit der subtraktiven Fertigung kombiniert. Das auf der additiven Seite eingesetzte Kaltgasspritzen ermöglicht die Verarbeitung von Metallpulvern, ohne diese aufzuschmelzen. Die Pulverpartikel werden durch die Expansion eines komprimierten und erhitzten Gases in einer Lavaldüse auf Überschallgeschwindigkeit beschleunigt, so dass die kinetische Energie der Partikel ausreicht um beim Aufprall eine metallische Bindung einzugehen. Die Prozesstemperaturen im MPA liegen weit unterhalb der Schmelztemperatur der Ausgangsmaterialien. Dadurch können rissempfindliche Werkstoffe verarbeitet und aktive Komponenten in Bauteile integriert werden. Damit ist das MPA-Verfahren in der Lage, anspruchsvolle Bauteile mit aktiven Elementen wie Heiz- oder Thermoelementen herzustellen und neue Möglichkeiten der Funktionsintegration zu generieren. Darüber hinaus wird es möglich, Multimaterialbauteile mit scharfen oder gradierten Materialübergängen herzustellen. Solche Multimaterialbauteile vereinen nicht nur gegensätzliche Materialeigenschaften in sich, sondern bringen diese auch lokal und gezielt zur Anwendung.
Im Rahmen des Vortrages erfolgt neben einer näheren Vorstellung des MPA-Verfahrens hinsichtlich des Auftragsmechanismus und des Maschinenkonzeptes sowie des Materialportfolios auch die Vorstellung erfolgreicher Anwendungsbeispiele. Der Schwerpunkt der Anwendungsbeispiele liegt dabei zum einen auf den möglichen Vorteilen eingebrachter Funktionselemente. Zum anderen werden auch neue Möglichkeiten durch den Einsatz von Multimaterialbauteilen aufgezeigt.

Vortragssprache: DEU


Referent*innen (1)

Dr.-Ing. Lucas Adler

Dr.-Ing. Lucas Adler

Leiter Entwicklung Additive Fertigung